Begründer*innen der Bindungstheorie
Die Bindungstheorie fasst Erkenntnisse aus Entwicklungspsychologie und Bindungsforschung zusammen,
die unter anderem belegen, dass Menschen ein angeborenes Bedürfnis haben, enge und von intensiven Gefühlen geprägte Beziehungen zu Mitmenschen aufzubauen.
Diese Konzeption wurde von dem britischen Psychoanalytiker und Kinderpsychiater John Bowlby, dem schottischen Psychoanalytiker James Robertson
und der US-amerikanisch-kanadischen Psychologin Mary Ainsworth
entwickelt.
Ihr Gegenstand und damit zugleich jener der Bindungsforschung ist der Aufbau und die Veränderung enger Beziehungen im Laufe des Lebens. Die Bindungstheorie
basiert auf einer Sichtweise der frühen Mutter-Kind-Beziehung, die sich auf die emotionalen Bedürfnisse des Kindes konzentriert. Sie wird in den Theorien und Konzepten der Psychoanalyse, der Systemtheorie und kognitiven Psychologie berücksichtigt, erweitert sowie angewandt und hat einen großen Beitrag zur Psychotherapie sowie zur Entwicklungspsychologie und zur Pädagogik geleistet.
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Bindungsforscher*innen (Heute)
Die Bindungstheorie gehört heute zu den etablierten Theorien innerhalb der Psychologie und wird seit den 1990er Jahren stetig weiterentwickelt.
Im deutschsprachigen Raum sind hier die Eheleute Hanus und Mechthild Papoušek sowie Karl Heinz Brisch
jahrzehntelang an der Universität München, nun am Early Life Care Institut
in Salzburg und Karin und Klaus Grossmann
an der Universität Regensburg zu nennen. Letztere begleiteten in Langzeitstudien 102 Neugeborene bis zum Erreichen des 22. Lebensjahres.
Viele Forscher untersuchen Bindung und Interaktion von Eltern und Kindern und ziehen daraus Rückschlüsse auf normale sowie pathologische Entwicklungen.Bindungstheoretische Grundlagen werden auch vermehrt in die Psychotherapie von Erwachsenen und Kindern einbezogen.