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Bindungstheorie - Wie Deine Kindheit Dein Leben Beeinflusst
Die Bindungstheorie argumentiert, dass eine starke emotionale und physische Bindung zu einer primären Bezugsperson in unseren ersten Lebensjahren für unsere Entwicklung von entscheidender Bedeutung ist.
Wenn unsere Bindung stark und gefestigt ist, fühlen wir uns sicher, die Welt zu erkunden. Wir wissen, dass es immer eine sichere Basis gibt, zu der wir jederzeit zurückkehren können.

Wenn unsere Bindung schwach ist, fühlen wir uns unsicher. Wir haben Angst davor, eine ziemlich furchterregende Welt zu erkunden oder den sicheren Hafen zu verlassen. Weil wir nicht sicher sind, ob wir wiederkommen können.


1. FST/ Der sichere Bindungstyp
Das sicher gebundene Kind hat Vertrauen in die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Bindungsperson und exploriert in deren Anwesenheit ungestört. Die Bindungsperson wird als sichere Ausgangsbasis zur Erkundung der Umwelt wahrgenommen. Bei der Trennung von ihr zeigt das Kind deutliches Bindungsverhalten mit Rufen, Suchen und Weinen und wirkt gestresst. Das Kind differenziert deutlich zwischen der Bindungsperson und lässt sich von der fremden Person nicht trösten. Bei Rückkehr der Bindungsperson demonstriert das Kind Freude und sucht sofort den körperlichen Kontakt. Infolge der Erfahrung von vorhersagbarer Beruhigung durch die Bindungsfigur kann es sich schnell wieder explorierend seiner Umwelt zuwenden. (Stangl, 2020).

Die vier Bindungstypen
Wie wirken sich die Bindungserfahrungen aus der Kindheit
auf die Zufriedenheit in den Erwachsenenbeziehungen aus?

Das "sichere" Bindungsmuster

Das sicher gebunde Kind

Kinder mit einem sicheren Bindungsstil suchen in Not und Angst ihre Bindungspersonen auf, um sich von ihnen trösten zu lassen. Die Eltern sicher gebundener Kinder zeigen daraufhin üblicherweise feinfühliges Verhalten, d.h. sie nehmen die kindlichen Bedürfnisse wahr und reagieren schnell und angemessen (sensibel, annehmend, zusammenarbeitend) darauf (Maccoby, 1980). Die Kinder lassen sich dann schnell beruhigen und trauen sich daraufhin wieder, ihre Umwelt zu explorieren. 


Der sicher gebundene Erwachsene

Partner mit einem sicheren Bindungsstil berichten über die höchste Zufriedenheit in ihrer Beziehung. Sie können Nähe und Intimität wahrnehmen. Sie erleben eine Balance zwischen Autonomie und Intimität. Sie verfügen über eigene Möglichkeiten zu einer flexibleren Konfliktlösung. Sie äußern weniger Angst vor Verlust. Sie sind anpassungsfähig mit wechselseitiger Unterstützung für den Partner, wenn dieser Hilfe benötigt.


Sie haben einen guten Zugang zu den eigenen Gefühlen, Selbstvertrauen, Respekt, Frustrations-toleranz und Empathiefähigkeit. Sie reagieren angemessen und vorhersehbar. Es besteht eine Kongruenz zwischen (harmonischer) Bewegung und inneren Zuständen. 


Sogar bei Paaren mit diesem gemischten Bindungsstil (ein Partner sicher und  der andere Partner ambivalent oder ein Partner sicher und ein Partner vermeidend) geben trotzdem noch eine große Zufriedenheit an und haben eine hohe Funktionalität. Die gemeinsamen Aufgaben sind gut verteilt. Die Paare erleben sich als gute Teams.

Das "unsicher-vermeidende" Bindungsmuster

Kinder mit einem unsicher-vermeidenden Bindungsstil haben sich „abgewöhnt“, in Notsituationen Hilfe bei ihren Bezugspersonen zu suchen. Sie haben erfahren müssen, dass sie in emotionaler Not keine Hilfe erfahren, sondern stattdessen eher abgewertet werden. Daher vermeiden sie weitere Zurückweisungen, indem sie sich ‚cool’ zeigen (auch wenn sie innerlich hoch erregt sind) und keine Unterstützung mehr einfordern. 


Als Erwachsene wird der Bindungstyp unsicher-distanziert definiert.

  •  Emotionale Themen werden eher vermieden,  er betont seine Unabhängigkeit.
  •  Sie erkennen Widersprüche zu erinnerlichen Episoden mit Zurückweisung oder mangelnder Nähe nicht und haben kaum Erinnerungen an alte Ereignisse.
  •  Sie halten sich für starke Menschen, für die  Nähe zu anderen und Bindungen wenig bedeuten. Zu grosse Nähe macht ihnen Angst

Paare mit unterschiedlich unsicheren Bindungs-stilen (zum Beispiel Männer mit vermeidendem Bindungsstil und Frauen mit unsicher-ambivalentem Bindungsstil) klagen über größte Unzufriedenheit und deutlichstes Unglücklichsein sowie über wechselseitig negative Beziehungseinschätzungen. Obwohl diese Partnerpaarungen sehr unglücklich erlebt werden, zeichnen sie sich durch eine gewisse Stabilität aus.

Das "unsicher-ambivalente" Bindungsmuster

Unsicher-ambivalent gebundene Kinder hingegen versuchen, durch heftiges Weinen und Anklam-mern die Nähe der Bindungspersonen sicher zu stellen. Sie tun dies, weil ihre Lernerfahrung ist, dass sie nur dann eine Chance auf Trost und Zuwendung haben, wenn sie ihre Not möglichst intensiv und dramatisch darstellen. 


Erwachsene gelten als unsicher-verstrickte Menschen. Sie …

  • sind schlecht in der Lage, unterschiedliche Gefühle zu integrieren
  • verstrickt in frühen Beziehungen, das Gesamtbild bleibt wirr und widersprüchlich. Sie sind weitschweifig und reden in unvollendeten Sätzen
  • sind sich der Inkohärenz in ihren Angaben nicht bewusst
  • sind passiv oder ängstlich gegenüber den Bindungspersonen

Für die unsicher-ambivalenten Partner sind Loslassen und Trennung schwer möglich. Sie sind oft unglücklich und wütend hin- und hergerissen zwischen Bleiben und Gehen. In Kenntnis der jeweiligen Bindungsmuster wird es möglich, diese sowohl mit dem einzelnen Partner zu besprechen als auch deren Auswirkungen dem jeweiligen anderen Partner zu vermitteln. Oft wird den Partnern erst dadurch verständlich, dass sie in ihrem Verhalten wechselseitig versteckte Bindungsbedürfnisse aneinander gerichtet hatten, die nicht beantwortet worden waren. 

Das "unsicher-desorganisierte" Bindungsmuster

Fügen Sie eine Beschreibung des Tabs mit relevanten Informationen für die Webseitenbesucher hinzu. Wenn Sie beispielsweise auf Tabs verschiedene Services bewerben, erläutern Sie, was die jeweiligen Services auszeichnet. Wenn Sie auf Tabs das Angebot eines Restaurants bewerben, beschreiben Sie, was die einzelnen Gerichte auszeichnet.



Paare mit einem desorganisierten Bindungsstil haben allergrößte Probleme. Sie äußern eine abwertende Beziehungseinschätzung und erleben maximale Unzufriedenheit und Unglücklichsein. Hier passiert oft eine Wiederholung von Gewalt, Misshandlung und Missbrauch. Die Partner haben wechselnde sexuelle Beziehungen mit Risikoverhalten und Beziehungsabbrüchen. Es handelt sich hierbei um sehr instabile Paarkonstellationen.

 Dieser Bereich befindet sich derzeit im Aufbau und kann Dank der finanziellen Unterstützung folgender Person realisiert werden:
Dipl. Psych. Sema Ley

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